Es heisst so schön "Komfortzone" ... aber ist diese wirklich komfortabel? Oder nicht eher ein bequemer aber langweiliger Ort, wo wir schon alles kennen, alles wissen, uns nicht mehr anzustrengen
brauchen, wo wir uns zwar sicher fühlen (NICHT sind) - aber eben nicht mehr lebendig, herausgefordert, aufgeregt, neugierig, ungeduldig, voller Tatendrang?
Ich frage mich immer wieder, ob persönliche Weiterentwicklung wirklich nur passiert, wenn das Leben von uns Kraft, Mut, Ausdauer, Leidensfähigkeit fordert. Warum reift unsere Persönlichkeit nicht
einfach wie eine Frucht, die von der Sonne beschienen wird und nur das Licht, Wasser und die Wärme zum Wachsen benötigt? Warum lerne ich meine Stärken und meine Potentiale erst kennen, wenn ich
mich den Herausforderungen des Schicksals stellen muss?
Bei näherem Betrachten sind diese Herausforderungen vielleicht gar nicht mal alle so unangenehm. Eine Reise ins Unbekannte kann wunderbar inspirierend sein. Und was für ein tolles Gefühl ist es
doch, wenn ich es geschafft habe, über meinen Schatten zu springen - und wenn der Sprung dann noch erfolgreich war, wow! Wer kennt sie nicht, diese innere Zufriedenheit und Stärke, die sich dann
breit macht! Ich habe meine Komfortzone ausgeweitet und neu definiert. Ich habe wieder eine Erfahrung gemacht und gelernt: auch diese Situation kann ich meistern. Was hindert uns denn genau, mal
mehr mal weniger, uns aus dieser langweiligen Zone zu begeben, die uns nichts mehr Neues bringt, und warum wagen wir nicht öfters einen Sprung ins Unbekannte?
Es ist die Angst ... aber Angst vor was? Vor dem Versagen? Vor dem Neuen, auch wenn dieses toller wäre als das bisher Bekannte? Es ist unglaublich, wie lange manche Menschen in ihren unangenehmen, unbefriedigenden, manchmal sogar wirklich krankmachenden, nervenden Situationen aushalten und die Angst vor der Veränderung immer noch viel zu gross ist, um auch nur den klitzekleinsten Zeh vor die Türe der Komfortzone zu setzen, während es anderen offenbar mühelos gelingt, sich durch die Wellen des Lebens tragen und leiten zu lassen. Vielleicht ist es auch die Bequemlichkeit, die uns hindert, die Segel zu setzen und die See anzusteuern? Jede Veränderung ist mit Anstrengung verbunden, wir sind gefordert, flexibel zu bleiben, eventuell Muster zu erkennen und über Bord zu werfen, UNS zu überdenken, Glaubenssätze in Frage zu stellen, vielleicht sogar andere, uns nahe stehenden Menschen mit anderen Augen zu betrachten und Konsequenzen zu ziehen. Das kann sehr unangenehm sein und kann weh tun, es verunsichert auf jeden Fall und nimmt uns unser Fallnetz, jedenfalls im ersten Moment, es ist aber auch total befreiend und lustvoll. Sich selber zu entdecken, mit all seinen vielen Facetten, Talenten, Resourcen, Fähigkeiten, Stärken und manchmal auch Schwächen, und dann SEIN eigenes Leben zu führen, ein Leben das Spass macht, das stark macht für neue Herausforderungen, das lebens-WERT ist, das Freude bringt, das ist doch das Ziel. Jedenfalls meines :-)... Und wer sich nicht bewegt, der wird bewegt, ganz einfach.
Keiner braucht diese Schritte alleine zu machen, die Seite "Wert-Volles" bietet viele Möglichkeiten der Unterstützung für die kleinen Schritte, aber auch die grossen Sprünge in die ungewohnten, unbekannten und spannenden Gefilde meines ICHS ausserhalb der bequemen, unbefriedigenden und grauen Zone rund um mich herum, die mich nicht mehr weiter bringt auf meinem Lebensweg.
Ich bin sehr gespannt auf eure Ziele und Gedanken zum Thema Komfortzone! Und wir müssen ja nicht alle Meister werden, aber wichtig wäre schon, das Leben zu leben und voll auszuschöpfen und es nicht einfach hinter uns zu bringen ... dies ist jedenfalls meine Meinung.
Der Meister ist öfters gescheitert als der Anfänger es überhaupt versucht hat.
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Maja Reding Vestner (Freitag, 02 Februar 2018 10:13)
Die Komfortzone bietet, wie das Wort in sich sagt Komfort/Bequemlichkeit.
Dies ist bewusst gelebt manchmal auch eine gute Sache. Sobald sie aber unbewusst gelebt und lebensfüllend ist, macht sie einem träge. Unzufriedenheit und das Gefühl von Mangel entsteht. Es geht darum die Energie und den Mut aufzubringen Schritte zu tun.
Ein erster, kleiner Schritt reicht schon, um aus deiner Komfortzone herauszutreten. Plötzlich stehst du an einem anderen Ort. Dies ändert die Blickwinkel und lässt dich mögliche Chancen erkennen. Der Schlüssel liegt im eigenen BewusstSEIN. Sobald du deine Intuition und deinen Intellekt ausbalanciert hast, kannst du selbstbestimmter und aus deiner Mitte neue Schritte tun. Du kommunizierst wieder mehr mit deinem "Bauchhirn" und findest heraus, was du wirklich willst in deinem Leben. Also, mach mutig einen Schritt, um dein Leben zu gestalten und zu formen - genau so wie du es willst :-)!
Nicole Pietrowski (Samstag, 03 Februar 2018 21:34)
Vom Wort Komfortzone fühlte ich mich zum ersten Mal im letzten Frühling persönlich angesprochen - ja, elektrisiert. Ich bewunderte eine Bekannte, die Marathon läuft und lamentierte, wie anstrengend das doch sei. Sie erwiderte geradezu treuherzig : "Aber Nicole, manchmal muss man doch aus der Komfortzone raus..."
Ich meldete mich noch in der gleichen Woche bei Rägi für die Naturtage an, übernachtete mit ihr und einer kleinen Gruppe zwei Nächte draussen im selbst errichteten Biwak, samt Regen und Gewitter, war begeistert und wiederholte das Erlebnis mit meinem noch nicht komformisierten Gottemädchen (wir hatten starken Wind) und selbstverständlich sind für dieses Jahr weitere solche Abenteuer geplant!