In meinen Bewerbungs-Kursen und Coachings erlebe ich es so oft, dass das Thema Wertschätzung am Arbeitsplatz ein wichtiger Stellenwert für Mitarbeitende hat. Wertschätzung heisst für mich, dass das, was ich leiste, geschätzt wird und ich dazu auch eine Rückmeldung erhalte, wie zum Beispiel ein Lob, ein «Danke», ein «gut gemacht» oder so ähnlich. Und dass mir aufgrund meiner Leistungen auch entsprechend viel zugetraut und Verantwortung übertragen wird.
Fehlt diese Wertschätzung, ist meist die Folge, dass die Mitarbeiter abstumpfen, da ihre Leistung eh nicht gesehen wird, als nächstes reduzieren sie ihre Leistungen oder es geht soweit, dass sie innerlich kündigen. Und der logische folgende Schritt wäre dann, dass man sich auf dem Arbeitsmarkt umschaut, ob es irgendwo eine bessere Stelle gibt, an der der geleistete Einsatz nicht nur mit Geld, sondern auch mit Lob wertgeschätzt wird. Und dies führt dann schlussendlich zu einer Kündigung, entweder von Seiten des Arbeitnehmers, weil er «es nicht mehr aushält» oder von Seiten des Arbeitgebers, weil die Leistungen des Mitarbeiters nicht mehr ausreichen.
Warum fällt es uns Menschen so schwer, dem anderen auch mal Danke oder «toll wie du das gemacht hast» zu sagen? Dies gilt ja nicht nur im Privaten, sondern eben auch im Geschäftlichen. Haben wir Angst, der andere könnte besser sein? In jeder Führungsschulung wird gepredigt, dass Mitarbeiter durch Lob und Danke zu mehr Leistungen angespornt werden, wieso wird dieses relativ einfache und vor allem kostenlose Tool nicht angewandt in den Führungsetagen vielen Unternehmen?
Wer Führungskraft werden will, braucht vielerorts eine gute Portion Narzissmus, und narzistische Persönlichkeiten loben vor allem sich selber. Sie werden angetrieben durch den Blick auf Gewinne, Prestige, Mittelpunkt sein, «etwas zu sagen zu haben» und vielleicht auch durch die Aussicht, für ihre Handlungen und für das Erreichte bewundert und vor allem mit dicken Boni entlöhnt zu werden. Dass solcherart nie alleine erreicht wird, wird im Bewusstsein ausgeschaltet.
Wie gehe ich nun als Mitarbeiter, der gerne durch Wertschätzung geführt werden möchte, damit um?
Nun, du hast drei Möglichkeiten:
Leave it - Love it - Change it
So einfach ist es.
Ja neee, ist doch soo schwierig …
Leave it ist wohl die einfachste Möglichkeit. Wer es in einer Situation wirklich nicht mehr aushält und darin krank wird, der soll die Situation verlassen. Und keine Ausreden mehr finden, warum man gerade jetzt schlecht kündigen/gehen kann und dann aber weiterhin den Dorn der Nicht-Wertschätzung tiefer bohren zu lassen, so dass man 1. Sich zurück zieht -2. Schlechtere Leistung bringt – 3. Abstumpft und krank wird – 4. Die Kündigung erhält.
Love it ist eine Möglichkeit, die vielleicht auch noch mit «akzeptiere es» und «finde dich damit ab» umschrieben werden könnte. Das darf aber nicht heissen, dass wir dabei abstumpfen, sondern dass wir in uns selber eine Möglichkeit finden, uns diese Wertschätzung zu geben. Und dass wir nicht mehr darauf angewiesen sind, dass andere dies auch tun.
Wie heisst es so schön: so lange du nicht tust, was du liebst, musst du lieben, was du tust.
Change it, die wohl erwachsenste Form, mit einer Situation umzugehen, die uns «nicht passt». Change it heisst, die Chancen in der Situation zu erkennen, in unserer Persönlichkeit zu wachsen und unsere Macht, die Verantwortung für unser Leben wieder in die Hand zu nehmen, einzusetzen. Das Zauberwort heisst «Eigen-Verantwortung» … mir bewusst zu machen, dass ICH selber derjenige bin, der durch meine Inputs den jetzigen Output zu verantworten habe. Also, mir passt die jetzige Situation nicht? Input ändern! Wie innen so aussen … Frage dich, gibst du selber genug Wertschätzung an andere? Wie oft lobst du, bedankst dich spontan bei jemanden einfach so und verteilst Komplimente? Wie schwer fällt es dir, andere zu stärken und ihnen Rückenwind zu geben?
Und damit möchte ich dich dezent auf den Spruch aufmerksam machen, der diesen Blog ziert 😊 …
Wie so oft im Leben, gibt es kein Richtig oder Falsch, kein Schwarz oder Weiss, sondern eine grosse Vielfalt an Möglichkeiten, das eine zu tun und das andere nicht zu lassen. Du weisst nicht mehr weiter? Dann lass dir helfen und buche entweder ein Einzelcoaching (unter Coaching zu finden) oder trage dich ein für mein nächstes Projekt: die Mindset Challenge!
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